alexander girard @ herman miller

status: research in progress

alexander girard, ein bedeutender akteur des modernen designs im 20. jahrhundert, prägte die ästhetische welt von herman miller mit unverwechselbarer kreativität. von 1952 bis 1973 leitete er die textilabteilung des unternehmens und entwarf in dieser zeit über 300 einzigartige textildesigns. seine arbeiten revolutionierten das verständnis von modernität, indem sie lebendige farben und gewagte geometrische muster in den vordergrund stellten.

der meister der farben und muster

girard war jedoch weit mehr als nur ein textildesigner. sein einfluss erstreckte sich auf möbel, wandbehänge, grafik und eine vielzahl von objekten, die seine leidenschaft für volkskunst und kulturelle vielfalt widerspiegelten. inspiriert von traditionen aus aller welt, verband er diese mit einem modernen blickwinkel und schuf so designikonen, die bis heute zeitlos wirken.

seine enge zusammenarbeit mit designgrößen wie charles und ray eames sowie george nelson trug dazu bei, herman miller als zentrum des modernen designs zu etablieren. girards arbeit ist ein leuchtendes beispiel dafür, wie kunst und funktionalität zu einer harmonischen einheit verschmelzen können. new york city, ein kreatives epizentrum, bot ihm den idealen rahmen, um seine visionen zu verwirklichen und die welt des designs nachhaltig zu beeinflussen.

seine gestalterische sprache war unverwechselbar: kräftige farben, verspielte motive und eine tiefe wertschätzung für handwerk und tradition bildeten das fundament seiner entwurfsideen. durch seine reisen sammelte girard inspirationen aus verschiedensten kulturen, die er in seine arbeiten integrierte. dabei legte er besonderen wert auf details und eine narrative qualität, die seine muster und designs zu erzählungen in textiler form machten.

brochure »the dash ninety nine«, rear closed cover, 1966, herman miller upholstery with alexander girard fabrics.

bayer trifft girard

1961 eröffnete herman miller sein erstes einzelhandelsgeschäft textiles & objects mit fokus auf textilien in new york city. passend dazu entwickelte das team um alexander girard eine grafische aufmachung. hierbei prägnant: die verwendung von typografie.

die schrift, die 1961 vom designstudio girard speziell entworfen wurde, diente ursprünglich für den einsatz auf tüten, fenstern und plakaten. ihre gestaltung basiert auf herbert bayers universal alphabet von 1926, wurde jedoch in entscheidenden details weiterentwickelt. besonders auffällig sind die veränderungen im bereich der serifen, die der schrift einen charakteristischen wandel hin zur familie der slab serifs verleihen. zusätzlich wird die schriftfamilie durch eigens gestaltete symbole erweitert.

girards enkelin aleishall teilte uns mit, dass ein großteil des schriftentwurfs auf den designer carl tani zurückzuführen ist, der während dieser zeit im studio von alexander gearbeitet hat.

herbert bayer, 
universal type (later variation)
, as seen in offset, no. 7, 1926.